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Neuer Rechner mit Windows 11-Upgradefalle (11.03.2025)
Sie entscheiden sich, dem Windows 10-Supportende (im Oktober 2025) vorzeitig zu entgehen und schaffen sich einen neuen Computer mit vorinstalliertem Windows 11 an. Jetzt könnten Sie vom Regen in die Traufe kommen...

Microsoft ändert doch tatsächlich die Hardwareanforderungen für Windows 11 im laufenden Betrieb, d.h. was für Windows 11 Version 22H2 noch galt, muss für Version 24H2 nicht mehr gelten. Und hier liegt genau das Problem.
Manche Hersteller (z.B. Acer und Lenovo u.a.) liefern Stand heute noch neue Rechner aus, auf denen Version 22H2 von Windows 11 vorinstalliert ist. Windows 11 Version 22H2 und 21H2 sind aber bereits (noch vor Windows 10 22H2) aus dem Support gelaufen, d.h. erhalten keine Sicherheits- und Funktionsupdates mehr. Ziemlich unverschämtes Verhalten seitens der Hersteller und Händler, solche Rechner - ohne jeglichen Hinweis auf die Problematik - zu verkaufen. Und ziemlich unverschämt von Microsoft, bestimmte Windows-11-Builds nicht mehr zu unterstützen bzw. für betroffene Systeme ein Upgrade zu verhindern.

Der unbedarfte und unversierte Anwender steht nun vor dem Problem, wie es mit dem veralteten Windows 11 weitergehen soll:
  • Im besten Fall ist die Hardware auch für die aktuelle 24H2-Version geeignet. Dann kann man sich über diese Microsoft-Seite (Media Creation Tool) ein Windows 11-Installationsmedium erstellen (z.B. auf USB-Stick) und von 22H2 auf 24H2 upgraden oder komplett neu installieren. Dies ist für Käufer eines neuen Rechners trotzdem sehr ärgerlich, zumal der eine oder andere damit überfordert ist und einen IT-Dienstleister beauftragen muss. Händler und Hersteller sollten deshalb dazu verpflichtet werden, bei der Auszeichnung von angebotenen Computersystemen, den Versions-Stand des vorinstallierten Windows 11 anzugeben (und nicht nur ob es sich um eine Home- oder Pro-Edition etc. handelt).
  • Ist die Hardware aber nicht mit 24H2 kompatibel, ist man - selbst mit einem NEUGERÄT- voll in die Upgradefalle geraten und besitzt ein "totes", sicherheitsgefährdetes Windows 11! Haben Sie ein solches Neugerät erworben, schicken Sie es im Rahmen des 14-tägigen Widerrufsrecht zurück. Ansonsten bietet sich für die verwendete Hardware nur noch der Umstieg auf ein alternatives Betriebssystem wie z.B. Linux an. Wer das getan hat, wird nie wieder zu Windows zurückkehren und das ist gut so!
Leider ist nicht garantiert, dass momentan Windows-11-kompatible Hardware dies in der Zukunft auch noch sein wird, denn die Hardwareanforderungen werden offensichtlich laufend angepasst, d.h. ein nagelneuer, kompatibler Rechner kann bereits in einem Jahr veraltet sein (und den kann man nicht mehr zurückschicken), sprich es ist Schluss mit Updates. Ferner sind die Hardwareanforderungen für Updates höher als für Neuinstallationen, d.h. eine erfolgreiche Neuinstallation eines aktuellen Windows 11 (mit oder ohne Tricks) erhält u.U. hernach trotzdem keine Updates mehr.

FAZIT:

Man fragt sich, wie Microsoft zu so einer Entscheidung gelangt ist, denn dies ist an Beispiellosig- und Dreistigkeit nicht zu übertreffen und verärgert die eigenen Kunden OHNE NOT! Darüber hinaus ist es alles andere als nachhaltig, denn verantwortungsbewusster Umgang mit den begrenzten Ressourcen unserer Erde sieht anders aus. Spätestens im Oktober fliegen dann zig Millionen Windows 10-Rechner auf den Müll, die ohne weiteres fit für Windows 11 wären, wenn man denn wollte. Und Stand heute sind zusätzlich bereits vormals Windows 11-kompatible Rechner zu entsorgen, wenn man diese nicht mit alternativen Betriebssystemen am Leben erhält.

Bravo Microsoft, das habt ihr wirklich gut gemacht... Es liegt der Verdacht nahe, dass in der Firmenzentrale in Redmond die Sicherungen der "Intelligenzia" durchgebrannt sind.
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