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Windows 10 sendet (zu) viele Daten nachhause (29.07.2015)
Die neuen Datenschutzbestimmungen und der Servicevertrag für die Microsoft-Dienste sind in der neuen Version immerhin 45 Seiten lang (treten am 01.08.2015, zwei Tage nach Einführung von Win 10, in Kraft). Während Microsoft von mehr Einfachheit, Transparenz und Datenschutz spricht, sieht die Wirklichkeit in der Tat etwas anders aus.
Denn die neuen Bestimmungen räumen in erster Linie Microsoft weitgehende Rechte ein, Daten der Nutzer zu sammeln. So u.a. folgende:
  • der Standort des Geräts, auf dem Windows 10 läuft, sofern das Gerät diese Fähigkeit besitzt (Stichwort GPS)

  • den Web-Browser-Verlauf

  • gespeicherte Favoriten/Lesezeichen

  • Apps, die der Nutzer aus dem Windows Store installiert hat

  • Daten zur "Eingabe-Personifizierung": Das sind biometrische Daten wie die Aussprache (über digitale Sprachassistentin Cortana), der Schreibstil sowie das Tippverhalten auf der Tastatur: Man erkennt so geräte- und lizenzunabhängig, wer vor dem Gerät sitzt...Bsp: Sie bedienen den heimischen Win10-Computer und sitzen am nächsten Tag beim Arbeitgeber an einem Win10-Rechner: SIE WERDEN WIEDERERKANNT!

  • Daten aus dem Kalender

  • Inhalte aus eMails und SMS-Nachrichten (sofern das Gerät dies unterstützt) und Anwendungen

  • wie oft man mit dem Gerät interagiert

  • ...

Selbst die Geräteverschlüsselung über Bitlocker ist fragwürdig, denn der automatisch erstellte Wiederherstellungsschlüssel wird ebenso automatisch  im One-Drive-Konto des Nutzers gespeichert (sofern man das nicht explizit ändert), sprich in der Microsoft-Cloud.

Darüber hinaus generiert Windows 10 für jeden Benutzer eine unverwechselbare Werbe-ID, wie man es aus den Smartphone-Welten her kennt. So sind App-Entwickler und Werbenetzwerke in der Lage "relevantere Werbung anzubieten"...


 

Nachstehend einige Tipps zur besseren Privatsphäre unter Windows 10:
  • Lokales Benutzerkonto für die Anmeldung verwenden

  • In den Einstellungen unter "Datenschutz" alle Berechtigungen entziehen

  • Telemetrie abschalten: In den Einstellungen unter Datenschutz/Diagnose- und Nutzungsdaten die schwächste Stufe "Einfach" aktivieren

  • Sprachassistent Cortana und die Web-Suche kastrieren: In den Datenschutzeinstellungen unter "Spracherkennung, Freihand und Eingabe" die Option "Kennenlernen beenden" aktivieren. Dennoch ist Cortana dann immer noch nicht vollständig deaktiviert. Versierte Anwender können einen DWORD-Wert wie folgt in die Registry schreiben, um sicherzustellen, dass eine Eingabe im Suchfeld nur eine lokale Suche auf dem System auslöst:

    Pfad:
    HKEY_LOCAL_MACHINE --> SOFTWARE --> Policies --> Microsoft --> Windows --> Windows Search

    DWORD-Wert:
    "AllowCortana"=dword:00000000

  • Werbe-ID unter "Datenschutz/Allgemein" deaktivieren. Die Optionen "Verwendung der Werbungs-ID für App-übergreifende Erlebnisse" sowie "Informationen zu meinem Schreibverhalten an Microsoft senden" deaktivieren


Fazit:
Die schöne neue Welt von Windows 10 birgt einige Risiken für den Nutzer! Wer noch ein Windows 7 im Einsatz hat, sollte dies bis zum Supportende 2020 behalten und NICHT auf 10 aktualisieren. Windows 8/8.1-Nutzer haben ohne nichts zu lachen; entweder beim Schlechten bleiben oder auf die Datenkrake updaten.

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