Unter Virtualisierung versteht man die Entkoppelung der Hardware vom verwendeten Betriebssystem in einer abstrakten, physisch nicht vorhandenen Ebene. Dies kann entweder mittels Stellung eines Virtuellen Host (Gast-System) oder einer virtuellen Laufzeitumgebung innerhalb des verwendeten (Host-)Betriebssystem, welches die Basisfunktionen für die virtuelle Maschine (VM) zur Verfügung stellt, durch die Virtualisierungssoftware erfolgen. Wir gehen hier etwas näher auf die Laufzeitumgebungs-Variante ein, weil diese im privaten Bereich mehr Anklang findet. - Beispiele für Virtualisierungslösungen wären VMware, Sun VirtualBox (Laufzeitumgebung innerhalb eines Hostsystems) oder Xen (läuft direkt über die Hardware).
Jede VM verfügt über ein eigenes virtuelles BIOS und einen eigenen zugewiesenen virtuellen Hardwaresatz wie Arbeitsspeicher, Festplatten(-kapazitäten), Netzwerkkarten, CD/DVD-Laufwerke etc..Dabei erkennt das virtuelle Betriebssystem, völlig unabhängig von der real physisch vorhandenen Hardware, einen lauffähigen, konsistenten Hardwaresatz. Quasi sind alle Komponenten mit Standardtreibern ausgestattet (virtuelle Hardware), für deren reibungslose ”Zusammenarbeit” mit der tatsächlich vorhandenen Hardware die Virtualisierungsumgebung verantwortlich ist. Diese gibt somit vor, welche Systeme virtualisiert werden können.
Mit dem kreierten Hardwaresatz wird das virtuelle Betriebssystem dann isoliert installiert (wie real auch) und später gestartet. Innerhalb der Hostsystems wird die VM in einer einzigen Datei gespeichert (siehe Vorteile weiter unten).
*das Hostsystem selbst kann sich zudem noch in einem dritten Subnet befinden und hätte so auch in netzwerktechnischer Sicht keine Verbindung zu den virtuell gehosteten Systemen und wäre somit absolut aussen vor...Nur VM1 und der Router müssen im gleichen Subnet liegen.
Weiterevirtuelle Machinen (auch auf anderen Rechnern) sind genauso zu vernetzen wie im realen Netzwerkleben auch. So können komplexe (Netzwerk-)Systeme aus physisch vorhandenen und virtuellen Computern entstehen. Auch im privaten Bereich sinnvoll einsetzbar. Im obigen Beispiel könnte man VM 1 auch zum internen Mailserver (mit Spam- und Virenprüfung) für VM 2 und/oder das Hostsystem machen. Mit einer zweiten Netzwerkkarte im realen Rechner (Hostsystem) könnten im Subnet 2 auch echte Rechner (und/oder dortig gehostete VM) vernetzt sein, die über VM 1 (als Firewall) mit der Aussenwelt kommunizieren. Die Möglichkeiten sind vielzählig...
Im obigen Beispiel könnte man, zum reinen Schutz des Hostsystems, VM 2 auch gänzlich weglassen und mit VM 1 im WordWideWeb surfen. Die extra gebastelte Firewall-Funktion von VM 1 als zusätzlicher Schutz fiele dann allerdings weg.
Somit ergeben sich zu obigem Beispiel folgende wesentliche Verwendungsmöglichkeiten:
Ausstattung einer virtuellen Maschine (RAM ist das halbe Leben):
Der physisch vorhandene Rechner verfügt über 2 GB RAM. Unsere virtuelle Maschine statten wir nun mit 1 GB RAM aus und installieren in dieser virtuellen Umgebung z.B. ein Linux unter dem Gastsystem Windows. Nach dem Start des virtuellen Systems, wird dem Windows-Hostsystem auch tatsächlich 1 GB RAM fehlen.
D.h. für das Starten mehrerer virtuellen Maschinen sollte eine üppige Kapazität an RAM und Rechenleistung des Prozessors vorhanden sein. Sie können nicht mehr an RAM verteilen als Sie real zur Verfügung haben. Dabei muss das physikalische Hostsystem selbstverständlich berücksichtigt werden.
Richtig Spass macht´s dann ab 4-6 GB RAM aufwärts (um so mehr um so besser!), wenn drei-vier virtuelle Maschinen parallel mit JEWEILS realen 1,5 GB (oder mehr) RAM auf EINEM Rechner arbeiten können. Zu empfehlen ist, bei mehreren gleichzeitig stattfindenden Virtualisierungen, die Verwendung von mind. zwei Monitoren. Den Überblick zu behalten, auf welcher Maschine man sich gerade befindet, wird trotzdem schwierig bleiben :-).
Jedenfalls wird Ihr Prozessor dann auch endlich ´mal gefordert - und “bohrt nicht langweilig in der Nase” wie sonst beim Surfen, eMailen and so on... - sowie Ihr Arbeitsspeicher an seine Grenzen geführt.
Die Vorteile einer Virtual Machine auf einen Blick:
Nachteile:
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