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Databroker-Files und wie man sich schützt (17.07.2024)
Die Mobil-Telefone verraten genau, wo sich ihre Besitzer gerade aufhalten. Die Werbeindustrie (und jeder andere, der die Daten erwirbt!) nutzt diese Bewegungsprofile für ihre Zwecke. Diese Massenüberwachung erlaubt es, genaue Bewegungsprofile zu erstellen, um festzustellen, wo der Nutzer wohnt, arbeitet, wen er besucht, wo er im Urlaub ist - kurzum so ziemlich alles, was der Mobil-Geräteinhaber so treibt. Mit etwas Recherche findet man schnell den Klarnamen des Nutzers heraus und identifiziert damit die Person, denn die Wohnadresse wird ziemlich oft im Datensatz dabei sein...
Aber wie kommen Datenhändler an solche Standort-Daten? Die Antwort ist simpel: Über Apps.

Sehr viele Apps verlangen vom Nutzer die Akzeptanz ihrer Datenschutzbestimmungen und holen sich damit die Erlaubnis, Standortdaten zu verkaufen. Akzeptiert man nicht, funktioniert die App meist nicht.

So kann man aktuell Milliarden Standortdaten von zig Millionen verschiedenen Gerätekennungen allein aus Deutschland kaufen.


Um die Daten genau und eindeutig mit einem Gerät verknüpfen zu können, wird die sog. "mobile advertising ID" (kurz MAID) verwendet, die quasi als eine Art Nummernschild (vergleichbar zum KFZ) fungiert.



Was kann man dagegen tun?
  • Bei Android-Geräten lässt sich die MAID, die sich dort "Werbe-ID" nennt, löschen. Dazu die Einstellungen aufrufen und zu "Sicherheit und Datenschutz" navigieren. Dann "Datenschutz" und "Andere Datenschutzeinstellungen" öffnen. Dort befindet sich der Menüpunkt "Werbung", unter welchem sich die Werbe-ID löschen lässt (je nach Android-Version kann sich der Weg etwas unterscheiden).

  • Auf Apple-Geräten mit iOS hat die MAID den Namen "Identifier for Advertisers" (IDFA), die sich leider nicht löschen lässt. Alternativ kann man hier unter Einstellungen, Datenschutz, Tracking, "Tracking für Apps verbieten" das ID-basierte Tracking untersagen.

  • Unter Android penibel die Google-Einstellungen zum Account checken. Z.B. personalisierte Werbung ausschalten und die Speicherung von Web- & App-Aktivitäten deaktivieren.

  • Zu allen Apps sollte überprüft werden, welche Zugriff auf den Standort haben. Die Erlaubnis sollte, wenn denn überhaupt, nur gewährt werden, wenn der App-Anbieter die Daten nicht weitergibt. Zum Navigieren wird man beispielsweise nicht umhin kommen, den Zugriff zuzulassen, weil dieser ja offenkundig gebraucht wird. Klopfen Sie die Nav-App deshalb genau auf ihre Datenschutzbestimmungen ab.

  • Websites (über Browser) sollte der Zugriff generell untersagt werden!

  • Der Standort kann über mehrere Quellen verraten werden: GPS, WLAN, Mobilfunk, Bluetooth. Es sollte nur das eingeschaltet sein, was man gerade braucht.

  • Nicht jeden Quatsch installieren, sondern mit Hirn 2.0 sich auf das begrenzen, was wirklich benötigt wird und dabei die Berechtigungen nur so setzen, wie sie für die App sinnvoll sind. Warum sollte eine Musik-, Kalender- oder Taschenrechner-App Standortzugriff benötigen?

  • Überflüssige Branding-Software deinstallieren oder den Stopp erzwingen.

  • Last but not least: Nicht jedes Bild, was man gemacht hat, über Social-Media posten und sich beim eigenen Status lieber etwas bedeckt halten. Aber hier sehen wir schwarz..., weil das ist ein Kampf gegen Windmühlen!
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