Menü: WeBLOG
Menü: WeBLOG
WeBLOG
Zurück zur Blog-Übersicht
FRITZ!Box OS 7.57 dringend angeraten (06.09.2023 | Update 02.10.2023)
Zum 04.09.2023 hat der Hersteller AVM sein FRITZ.OS in der Version 7.57 für unterstützte Router freigegeben. Es wird gemutmasst, dass damit eine gravierende Schwachstelle bzgl. Port 443 (Fernzugriff auf den Router ohne VPN) geschlossen wird. Unklar ist, ob die Freigabe für den Zugriff von aussen aktiviert sein muss... AVM hält sich bedeckt (siehe auch Update vom 02.10.2023 weiter unten). Die Installation ist jedoch sicherheitshalber sehr empfohlen und sollte zeitnah durchgeführt werden!
Offensichtlich wird die Sicherheitslücke bereits in freier Wildbahn aktiv ausgenutzt. Die Geschichte scheint wirklich wichtig und brisant zu sein, was sich schon allein daran zeigt, dass gemietete Fritzbox-Router z.B. des Providers Vodafone das Update bereits ausliefern. Und die sind dafür bekannt, sich normalerweise mit Firmware-Updates sehr viel Zeit zu lassen (hier hat der Anwender keinen Einfluss auf das Update). Denn bis gestern war auf den meisten Fritzboxen von Vodafone noch die Uralt-Version 7.29 installiert...



Bei Vodafone gibt es aber - wie schon von früher gewohnt- ein Problem mit dem eigenen, selbst eingespielten Update: Eingerichtete Zugänge über VPN (IPSec) funktionieren mit der neuen Version nicht mehr (gab es auch schon vor Version 7.29). Das ist bei frei käuflichen Fritzboxen mit OS 7.57 anders, hier funzt noch alles (das eine wie das andere konnten wir bei Kunden genauso feststellen).

Das ist sehr ärgerlich für kleine Firmen des ISP Vodafone, die bisher das VPN über IPSec genutzt haben und jetzt erst einmal ohne Vorankündigung im Regen stehen. Aber es gibt Abhilfe, siehe nächsten Absatz. Von Nachfragen bei Vodafone, warum das so ist, raten wir ab, weil man dort (wie immer) keinen kompetenten Ansprechpartner findet, der einem hierzu etwas Erhellendes mitteilen könnte. Wir haben den Eindruck, die wissen selbst von diesem Problem noch nichts.

Vodafone-Kunden müssen jetzt auf Wireguard-VPN ausweichen (bereits seit OS-Version 7.50 von AVM parallel zu IPSec angeboten, leider sehen das die meisten Vodafone-Kunden jetzt zum ersten mal), was ohnehin, wegen der Performance und Sicherheit, zu empfehlen ist (auch für andere Fritzbox-Nutzer). Freikäufer eines Fritzbox-Routers konnten ja bereits seit längerem umstellen, weil hier die OS-Versionen 7.5x stets sehr zügig angeboten wurden.



Update 02.10.2023:
Mittlerweile ist durchgesickert, dass sich die - mit Version 7.57 geschlossene -  Lücke selbst dann ausnutzen lässt, wenn der Fernzugriff auf das Webinterface der Fritzbox deaktiviert ist. Der Zugriff ist ohne Passwort möglich und es kann die komplette Konfiguration der Fritzbox überschrieben werden! Dafür muss der Angreifer sein Opfer nur auf eine präparierte Website lotsen, die auf das Webinterface im lokalen Netzwerk verweist, z.B. durch eine einfache Umleitung oder per Cross-Site-Request-Forgery (CSRF).

Kommentare (6) zu diesem BLOG-Eintrag
Sie können einen neuen Kommentar-Thread beginnen (siehe Button) oder auf einen bestehenden Kommentar antworten (Grafik "antworten" unten links zu einem Kommentar anklicken). In letzterem Fall wird ein "@{name}" (auf wen die Antwort erfolgte) im Kommentar automatisch vorangestellt.


Steff (09.09.2023 | 18:02 Uhr)

Unsere Vodafone-Fritzbox hat das Update von 7.29 auf 7.57 erst am 08.09. erhalten. Und ich bestätige, VPN funktioniert nicht mehr. Es hängen 7 Mitarbeiter dran...    

Thomas (10.09.2023 | 10:59 Uhr)
kundenservice@bauser-enterprises.com
@Steff
Um was für ein Fritten-Modell handelt es sich bei Euch?

Bei einer Firma, die ich betreue, handelt es sich um eine "FRITZ!Box 6591 Cable (lgi)". Dort habe ich alle VPN-Verbindungen auf WireGuard mit Gefrickel (siehe übernächsten Absatz) umgestellt. Die IPSec-Verbindungen sind alle tot.

Bei Firmen, die das freie Modell 7590 (keine Mietboxen) verwenden, funktionieren beide Varianten mit OS 7.57, also sowohl IPSec als auch Wireguard.

Ich brauche teilweise noch VPN (IPSec), weil die Mitarbeiter keine Adminrechte auf ihren Rechnern haben, was mit Wireguard nur sehr unzufriedenstellend funktioniert. Man kann zwar einen eingeschränkten Nutzer zur Gruppe "Netzwerkkonfigurationsoperatoren" hinzufügen und einen entsprechenden Schlüssel und DWord-Wert in der Registry anlegen, um WireGuard ohne Adminrechte zum Laufen zu bekommen, aber das ist Gefrickel und eine Notlösung. Hier sollte seitens WireGuard nachgebessert werden.    

Steff (10.09.2023 | 11:39 Uhr)

@Thomas
Ist eine 6660 Cable. Ich bin am Umstellen auf OpenVPN.    

Steff (10.09.2023 | 11:47 Uhr)

@Thomas
Das muß am Montag wieder laufen, sonst steigt mir mein Chef aufs Dach.    

Thomas (10.09.2023 | 11:50 Uhr)
@Steff
Dann wünsche ich Dir gutes Gelingen bei der Sonntag-Arbeit :-)    

Steff (12.09.2023 | 11:20 Uhr)

@Thomas
Ich habe auch auf Wireguard umgestellt, weil ich mit OpenVPN nicht zurecht gekommen bin. Jetzt funktioniert wieder alles und mein Chef ist happy.    

Zurück zur Blog-Übersicht