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Online-Kontozwang Windows 11 Version 22H2 (03.10.2022)
Das erste Funktionsupdate 22H2 von Windows 11 wird die Kritik an Windows 11 nicht verstummen lassen! Leider ändert sich nichts an den sehr rigiden Systemvoraussetzungen und die Taskleiste bekommt nicht die - von vielen Anwendern erwartete - Optik zurück, die Icons offener Programme optional nicht zu gruppieren u.v.m.. So weit so nicht gut.
Was aber für richtigen Ärger sorgt: Die Benutzer-Anmeldung über ein Microsoft-Konto, welche bisher "nur" bei der Home-Edition zwingend war, wird nun mit Version 22H2 auch für die Professional-Edition obligatorisch. Allerdings nur bei einer Neuinstallation und noch nicht bei einem Upgrade von 21H2 auf 22H2, wenn bereits lokale Konten eingerichtet waren, oder bei der Anmeldung an einer Domäne (Active Directory in betrieblicher Umgebung).

Zwar ist es momentan über Frickelei noch möglich, bei einer Neuinstallation mit Fehleingaben ein MS-Konto zu umgehen (z.B. über die Eingabe des Benutzername "Microsoft" oder "test@test.test" und als Kennwort irgendwas wie z.B. "123" tippt) aber wer weiss, wie lange das noch geht. Diese Vorgehensweise funktioniert bisher auch bei der Home-Edition. Aber was soll der Bullshit, warum nicht einfach ein lokales Konto wie bei Windows 10 anbieten?

Man will offensichtlich mit der Wegrationalisierung des lokalen Kontos bei der Home- und jetzt auch PRO-Edition schlicht noch mehr Daten von Anwendern abgreifen. Sicher ist jedenfalls, mit dem jetzt eingeführten Online-Kontozwang für Win 11-PRO-User verärgert Microsoft ohne Not die eigene Kundschaft. Denn diese Klientel erwarb meist gerade deshalb eine PRO-Edition, um u.a. ein lokales Konto erstellen zu können. Eine üble und unnötige Gängelei der Redmonder! Hoffentlich wird das Echo entsprechend negativ ausfallen, indem die PRO-Verkaufszahlen fallen.



Windows 11 ist derzeit aus unserer Sicht grundsätzlich nicht im produktiven Einsatz zu empfehlen, weil es macht einen unfertigen Eindruck, im Vergleich zu 10 mit vielen fehlenden, dafür einigen überflüssigen neuen Features, wenngleich es ein bisschen frischer aussieht (lesen Sie dazu unseren Beitrag vom 30.11.2021 "Was bei Windows 11 so richtig nervt").

Wer noch Windows 10 produktiv nutzt, sollte deshalb dabei bleiben, denn es wird noch bis zum 14.10.2025 mit Updates versorgt, es besteht also momentan kein Handlungsbedarf. Wer nur im Internet surft oder E-Mails bedient, der kann Windows 11 ruhig verwenden und darf sich an runden Fensterecken (ein neues Feature :-) ) und glattgebügeltem Windows-Logo erfreuen...

Ein Downgrade von Windows 11 auf 10 ist auch bei neu erworbenen Computern mit vorinstalliertem 11 möglich. Für eine saubere Neuinstallation von Windows 10 mit der 11er-Lizenz benötigt man lediglich das entsprechende Media Creation Tool  (z.B. auf einen USB-Stick herunterladen und von diesem booten). Einem Upgrade zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. in 2025) wieder auf 11 steht dabei nichts im Wege.



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